Eine Matratze kaufen kann schnell zu einer mühsamen und nervigen Angelegenheit werden, egal ob lokal oder im Internet. Der nachfolgende Ratgeber von Matratzenmacher Rolf Giesecke wird Ihnen bei Ihrer Entscheidung eine Hilfe sein. Denn nichts ist so kostbar wie guter Schlaf.
Matratzen werden in unterschiedlichen Härtegraden (H) angeboten. Diese sind nicht genormt und können sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Es gibt mehrere Stufen, die so oder ähnlich angeboten werden:
H1 = weich bis 50/60 kg
H2 = mittel bis 70/80 kg
H3 = fest bis 100/110 kg
H4 = sehr fest 100-130 kg
H5 = hart über 130 kg
Wie schon erwähnt. Die Werte sind nur grobe Anhaltspunkte. Jeder Hersteller kann sie anders einordnen. Für einen nervenschonenden Matratzenkauf ist das eher verwirrend als hilfreich. Interessant ist, dass H1 immer mehr vom Markt verschwindet. Ein Matratzenkauf wird für daher sehr leichtgewichtige Menschen „schmerzender“ werden.
Schätzungsweise 99,9% aller heutigen Matratzen bestehen aus einem Kern und somit auch aus nur einem Härtegrad.
Für die Auswahl der passenden Matratzenhärte wird meist nur das Körpergewicht herangezogen. Dazu braucht es keine erfahrenen Berater. Die grobe Gewichtsregel wird den Bedürfnissen des Menschen aber nicht gerecht. Körperform, Körpergröße, Alter, Gesundheitszustand und Lebens- und Schlafgewohnheiten sowie die Wahl des Matratzentyps spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Und dazu braucht es erfahrene Berater. Auch ist die Höhe der Matratze beachtenswert.
Die Chance für einen Käufer, sich falsch zu entscheiden, liegt bei über 50%. Wohl auch, weil zu große Sparsamkeit zu Fehlkäufen führt. Man sieht es einer Matratze leider nicht an, ob an dem Raumgewicht, nur eine von mehreren Bewertungsgrößen für ein langes Matratzenleben ohne baldige Liegemulden, gespart worden und deshalb der Preis so geil ist.
Tipp: Wenn Sie bspw. eine 90×200 cm Matratze vom Gewicht her locker tragen können, legen Sie sie gleich wieder hin oder machen beim einem Online-Kauf sofort von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch.
Wünschenswert ist nicht nur bei orthopädischen Problemen eine Matratze, die die starren Grenzen der Festigkeit (H-Werte) aufhebt und die jederzeit, auch nach Wochen oder Jahren und somit im Nachhinein, einem veränderten Liegebedürfnis angepasst werden kann. Die Anforderungen an eine Matratze können sich im Laufe der Jahre ändern, sei es alleine schon durch das Älterwerden, durch körperliche Veränderungen oder durch orthopädische Beschwerden wie bei Problemen rund um die Wirbelsäule. Matratzen wie SOS-Matratzen®, die aus mehreren nicht miteinander verklebten Kernen unterschiedlicher Härtegrade bestehen, erfüllen diese Anforderungen. Toll ist: Jeder kann zu jeder Zeit bei diesem Matratzentyp auf recht einfache Art und Weise den Härtegrad seinen veränderten Bedürfnissen anpassen.
Das ist mit keiner Standardmatratze möglich! Denn nur ein Härtegrad bedeutet: Entweder die Matratze erfüllt die Bedingungen an die Einsink- und Stützkräfte oder nicht. Und wenn nicht, wird schon nach kurzer Zeit wieder ein neuer Matratzenkauf notwendig oder – wohl in den meisten Fällen – man arrangiert auf Jahre mit einem unruhigen, nicht erholsamen Schlaf. Das gilt auch für die sogenannten „all-fits-one“, auch „mehr-scheinen-als-sein“ genannten Matratzen.
Was ist ein Boxspringbett?
Kurz gesagt: „Das Boxspringbett ist eine All-in-Lösung, bei der man sich nur für die Matratzenauflage entscheiden muss.
Ausgelöst durch den Hype der letzten 15 Jahre gibt es Dutzende Boxspring. Hineinsehen kann man nicht. Unter 2000 Euro gibt es kein auch nur einigermaßen gutes Boxspring. Für den Preis bekäme man ein chices Rahmenbett und eine gute Matratze. Einzelteile können beim Boxspring nicht so einfach getauscht werden. Wer ein Kleinkind hat, das ins Familienbett macht, muss wissen, dass die Kontaminierung ein stetiger Begleiter in den nächsten Jahren sein wird.
Wünsche den so wichtigen guten Schlaf.
Aktuelle Studie: Guter Schlaf kann Risiken senken
Wissenschaftler der Tulane Universität in New Orleans haben in einer neuen Studie die Risiken schlechten Schlafs erforscht. Es könnte einen ursächlichen Zusammenhang zwischen schlechten Schlaf und Herzerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall geben. Ausreichender Schlaf von sieben bis acht Stunden täglich verringere die Gefährdung. Nachzulesen im „European Heart Journal„.