Journalist befragt Experte Rolf Giesecke zu Kopfkissen
Hallo Herr Giesecke, Sie sind Experte für Kopfkissen. Ich habe zu dem Thema einige Fragen.
Gerne, worum geht es?
Erklären Sie mir doch bitte die Unterschiede der einzelnen Kopfkissensysteme.
Dann stellen Sie bitte Ihre Fragen, doch vorab dieses:
Nicht weniger als das Himmelsgewölbe hat der Titan ATLAS zu tragen, Figur der griechischen Mythologie. Er ist Namenspatron für den ersten Halswirbel, der beim Menschen große Leistungen vollbringen muss: er trägt die Last des Kopfes. Kapseln, Bänder und Muskeln verbinden den ATLAS mit der Schädelbasis und dem zweiten Halswirbel. In keiner anderen Region des Körpers gibt es auf so engem Raum so viele Nervenrezeptoren wie hier. Hinzu kommt, dass sensible Bereiche wie das Innenohr, das Kiefergelenk und das Gleichgewichtsorgan in unmittelbarer Nähe liegen.
Auch als medizinischer Laie kann man sich vorstellen, dass eine Fehlstellung, selbst wenn sie nur minimal ist, an dieser hochkomplexen Stelle Beschwerden auslösen kann. Und um diese Fehlstellung während der Nacht und damit Beschwerden zu vermeiden, ist die richtige Kopflagerung, die äußerst wichtige Kopfkissenhöhe und der ebenso wichtige Härtegrad so wichtig. Das Kopfkissen soll dem Kopf Halt bieten und dafür sorgen, dass die Halswirbelsäule nicht abknickt.
Gibt es eine grundsätzliche Aussage zu Kopfkissen von Ihnen?
Ja, Schlafkissen sind in der Regel zu dick und zu weich, zu fest oder zu hart, da sie als Massenprodukt nicht personalisiert sein können. Und unter weich, fest oder hart versteht jeder etwas anderes. Es gibt nur ein richtig, das ist der der schmerzlose Zustand am Tag nach dem Schlaf.
Seit Jahren wird für Kopfkissen überwiegend Memory-Foam, also viskoelastischer Schaum, verwendet. Es gibt aber auch andere Materialien. Was, Herr Giesecke, sagen Sie zu Federkissen?
Ein Inlett mit Reißverschluss ist zwingend notwendig, damit Füllmaterial entnommen oder hinzugefügt werden kann. Das Problem: Die Kissenhöhe kann nicht exakt eingestellt werden, da es immer um die zentimetergenaue Einstellung geht. Und ein Feder-/Daunenkissen und ähnliches Füllmaterial kann den Kopf nur für kurze Zeit stabilisieren, sehr schnell hängt der Kopf durch. Die Anpassung und die immer wieder notwendigen Überprüfungen können nervig werden. Hals-, Nacken und Schulterschmerzen sind vorprogrammiert.
Und wie sieht`s mit Nackenkissen aus?
Nackenkissen sind ursprünglich meistens klein, dienen natürlich auch der Entlastung der Halswirbelsäule und sind ideal für das Schlafen im Sitzen wie im Auto, Zug oder Flugzeug, um zu verhindern, dass der Kopf seitlich wegknickt. Der Begriff wird aber immer mehr auch als Zweitbegriff von Nackenstützkissen benutzt, da Bezeichnungen wie bsplw. bella-deinnackenkissen kürzer ist als bella-deinnackenstützkissen und nicht immer die längere Bezeichnung Platz findet.
Und nun zu Nackenstützkissen?
Nackenstützkissen bestehen vorrangig aus Memory-Foam. Bei aus einem Block gegossenen Nackenstützkissen ist die Wahrscheinlichkeit eines Fehlkaufs hoch. Weder an der Höhe noch am Härtegrad können Sie Änderungen vornehmen. Es gibt viele Nackenstützkissen mit dem Maß 30×50 cm, die zwei Erhöhungen – sogenannte Wellen – haben, somit 2 Höhen. Bei 30×50 cm, aber auch 40×50 cm, macht das wenig Sinn, da der Kopf immer an die andere Welle anstößt. Das stört den Schlaf.
Sind Kopfkissen mit der Entnahmemöglichkeit des Mitteilteils ein besserer Kauf?
Kopfkissen mit Entnahmemöglichkeit des Mittelteils sind schon etwas komfortabler. Aber auch hier, keine weitere Höheneinstellung und kein Einfluss auf den Härtegrad. Angaben wie soft, mittel, fest sind sehr schwammig und nicht zielführend. Es gibt nur einen Härtegrad und der heißt „richtig“ , bedeutet, die Schlafposition erzeugt tagsüber kein Unwohldasein und Schmerzen an den sensiblen Bereichen wie Innenohr, Kiefergelenk, Gleichgewichtsorgan wie auch an Hals, Nacken und Rücken. Wer kennt nicht die Bilder des Reckens und Streckens. Aber um das zu vermeiden, bedarf es einer zentimetergenauen Höheneinstellung, es kommt immer auf den Zentimeter an.
Jetzt verstehe ich, warum sehr viele Menschen immer und immer wieder Schlafkissen kaufen. Auch der Härtegrad der Matratze soll sehr großen Einfluss auf die Kissenhöhe haben, stimmt das?
Ja, das stimmt. Je weicher die Matratze ist, desto mehr sinken Sie ein. Das bedeutet, dass Ihr Kissen tendenziell flacher sein sollte, um eine gerade Linie zwischen Kopf und Wirbelsäule zu halten.
Je härter die Matratze ist, desto weniger sinken Sie ein. Ihr Kissen sollte hier tendenziell höher sein, um den Raum zwischen Kopf und Matratze auszugleichen.
Wie sieht`s denn für Rückenschläfer und Bauchschläfer aus?
Ein Rückenschläfer benötigt ein einstellbares Kopfkissen zwischen 5 bis 8 cm Höhe. Der Kopf lastet voll auf dem Kissen. Das Gewicht verteilt sich gleichmäßig nach hinten. Wichtig. Die Kissenhöhe darf wie bei Seitenschläfern weder zu hoch noch zu niedrig sein, also zentimetergenau, sonst kommt es zur Überstreckung oder Knick der Halswirbelsäule.
Ein Bauchschläfer benötigt kein Kopfkissen. Die Halswirbelsäule wird durch die Bauchlage geschädigt. Die Probleme beginnen meistens erst nach jahrelanger falscher Lagerung.
Und was können Sie mir als Seitenschläfer mitgeben?
Der Kopf des Seitenschläfers/der Seitenschläferin liegt seitlich auf dem Kopfkissen, das die Distanz zwischen Schulter und Kopf exakt, ich betone exakt, ausgleichen muss und ich kenne nur ein Schlafkissen, das das exakt kann. Der Druck auf das Schlafkissen ist konzentriert höher als beim Rückenschläferkissen, da die Auflagefläche kleiner ist (Schläfe, Ohr, Kiefer, seitlicher Schädel). Ohne die exakte Höhe kippt die Halswirbelsäule und führt zu Verspannungen. Wir sehen und erkennen, dass es immer um die zentimetergenaue Einstellung geht.
Mein Kissenbezug ist immer mal wieder feucht und warm, gibt es mittlerweile einen Stoff, der das Problem erträglicher macht?
Ja, Antwort mit Ihrer Schlussfrage.
Hier ist sie: Gibt es für Sie eine eindeutige Kaufempfehlung?
Ja, dieses Kopfkissen ist ein vom DPMA in München und in weiteren EU-Ländern erstmalig patentiertes Nackenstützkissen mit einer zentimetergenauen Höheneinstellung zwischen 5 bis 15 Zentimeter. Es bringt Ihren Schlaf auf ein neues Level. Schmerzen durch eine falsche Lagerung am Innenohr, Kiefergelenk, Gleichgewichtsorgan, der Halswirbelsäule, Nacken- und Schulter werden Sie nicht mehr haben. Die dringend erforderliche Personalisierung eines Kopfkissens hat sich damit erstmalig geändert. Sie werden sich wieder auf das Schlafen freuen. Und auch der Kissenbezug trägt dazu bei: Es handelt sich um einen 3-lagigen Polyesterstoff. Zwischen Stoffseite 1 und Seite 3 befindet sich ein Abstandsgewirke von ~1,9 mm Höhe, ein Tunnel, der spürbar Feuchtigkeit und Wärme nach außen abführt. Sie werden kein weiteres Kopfkissen mehr kaufen müssen, den jedes einzelne Teil dieses Kopfkissen können Sie jederzeit nachkaufen.
Und wie heißt das Wunderwerk?
Suchen Sie danach, etwas Arbeit müssen Sie sich schon machen.
Danke Herr Giesecke. Keywörter habe ich ja jetzt genug.
In diesem Sinne
gut schlafen kann so einfach sein
Hier noch die Klarstellung der verschiedenen Begriffe zu dem Allgemeinbegriff „Kopfkissen“, die völlig wahllos benutzt werden, selbst von der Stiftung Warentest im letzten Kopfkissentest. Dort werden unter der Schlagzeile „Nackenkissen“ klassische Kopfkissen mit Nackenstützkissen getestet.
Deshalb: Ein Kopfkissen ist nicht gleich ein Kopfkissen. Auch wenn die Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es feine, aber entscheidende Unterschiede.
Kopfkissen
Das Kopfkissen ist der allgemeine Überbegriff für alle Kissen, die man zum Schlafen unter den Kopf legt. Es hat(te) in der Regel eine quadratische (80×80 cm) oder rechteckige (80×40 cm) Form. Diese Maße sind immer noch sehr verbreitet.
- Zweck: Es dient primär dem Komfort und soll den Kopf weich betten.
- Füllung: Die Füllung ist meistens formbar und kann aus Daunen, Federn oder Fasern bestehen.
- Eignung: Es ist eine gute Wahl für Personen, die viel die Schlafposition wechseln, da es sich leicht aufschütteln lässt. Es bietet keine gezielte Unterstützung für den Nacken.
Schlafkissen
Der Begriff Schlafkissen ist quasi ein Synonym für Kopfkissen. Er wird verwendet, um Kissen, die zum Schlafen gedacht sind, von Zierkissen, Sofakissen oder anderen Kissenarten abzugrenzen.
- Zweck: Dient dem Komfort und der Entspannung beim Schlafen.
- Eignung: Kann für jede Schlafposition verwendet werden, wenn die Größe und Füllung zum individuellen Schlafverhalten passt.
Nackenkissen
Ein Nackenkissen ist ein Kissen, das speziell dafür entwickelt wurde, den Nacken zu stützen. Es ist meistens klein und hat eine charakteristische, ergonomische Form, die sich um den Hals schmiegt.
- Zweck: Es dient der Entlastung der Halswirbelsäule, insbesondere auf Reisen.
- Füllung: Häufig mit Schaumstoffkügelchen, Fasern oder Memory-Foam gefüllt.
- Eignung: Ideal für das Schlafen im Sitzen, z.B. im Auto, Zug oder Flugzeug, um zu verhindern, dass der Kopf seitlich wegknickt. Es ist nicht für das Schlafen im Bett gedacht.
Nackenstützkissen
Das Nackenstützkissen ist eine spezielle Art des Kopfkissens für das Bett. Es ist ergonomisch geformt, um eine gezielte Unterstützung für den Nacken und die Halswirbelsäule zu bieten.
- Zweck: Es soll Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich vorbeugen oder lindern. Die Form soll dafür sorgen, dass die Halswirbelsäule in einer geraden Linie mit der restlichen Wirbelsäule liegt, was die Muskulatur entspannt.
- Füllung: Meist aus festeren Materialien wie viscoelastischem Schaum (Memory-Foam), Latex oder anderen festen Schaumstoffen gefertigt.
- Eignung: Besonders für Seiten- und Rückenschläfer geeignet, die unter Verspannungen oder Schmerzen leiden oder dem vorbeugen wollen.